Können Hunde und Katzen einen Bandscheibenvorfall bekommen?

Ein Bandscheibenvorfall kann auch bei Hunden und Katzen auftreten. Überzüchtete Rassen und große Tiere sind oft betroffen.
Ein Bandscheibenvorfall kann auch bei Hunden und Katzen auftreten. Überzüchtete Rassen und große Tiere sind oft betroffen.

Sowohl bei Hunden als auch bei einigen Rassekatzen können Bandscheibenvorfälle auftreten. In der Veterinärmedizin heißt ein Bandscheibenvorfall Diskopathie oder Diskusprolaps. Die Diskopathie äußert sich auf dieselbe Weise wie beim Menschen. Es kann sowohl zum totalen Vorfall der Bandscheibe kommen, bei dem der Faserknorpelring einreißt und der Gallertkern nach außen tritt, als auch zur Vorwölbung der Bandscheibe. Auch in diesem Fall ist der Gallertkern meist schon degeneriert und drückt innenseitig gegen den Knorpelring.

Vor allem große Hunde- und Katzenrassen sind betroffen

Betroffen sind häufig große Hunde- und Katzenrassen, etwa Doggen, Schäferhunde und norwegische Waldkatzen, aber auch kurzbeinige Hunde mit langen Körpern, wie etwa der Dackel. Spiel- und Jagdunfälle können die Entstehung eines Bandscheibenvorfalls bei Hunden und Katzen begünstigen. Auch überzüchtete Rassen neigen aufgrund deformierter Körperformen zu Bandscheibenvorfällen.

Vor allem große Hunde leiden im Alter oftmals unter Verschleißerscheinungen, hiervon sind auch die Bandscheiben betroffen. Übergewicht begünstigt die Entstehung ebenfalls. Die Diagnostik bei Hunden und Katzen ist jedoch deutlich schwieriger, da Tiere ihre Schmerzen anders oder gar nicht äußern. Erste Anzeichen sind plötzlich eingeschränkter Bewegungsdrang, lahmendes Gehen und Appetitlosigkeit.

Im weiteren Verlauf reagieren die Tiere druckempfindlich, sie versteifen sich und nehmen eine angespannte Körperhaltung ein. Auch eine plötzliche Inkontinenz kann auf einen fortgeschrittenen Bandscheibenvorfall hinweisen. Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen lassen sich Bandscheibenvorfälle medikamentös, physiotherapeutisch und operativ behandeln.