Stützkorsetts und -gurte haben einen physikalischen und einen psychischen Nutzen, sie schränken die Bewegungsfähigkeit der Lendenwirbelsäule ein und erinnern den Träger immer wieder daran, sich rückenschonend zu bewegen. Ein Stützkorsett kann daher sowohl während als auch nach einem Bandscheibenvorfall nützlich sein. Das Korsett entlastet den Rücken, gibt der Wirbelsäule Halt und beugt neuerlichen Beschwerden vor, indem es Rumpfdrehungen und extreme Neigungen des Oberkörpers einschränkt. Bewährt haben sich diese Korsetts vor allem bei Patienten, die auch nach einem Bandscheibenvorfall schwer körperlich arbeiten.
Der größte Nachteil der äußerlichen Stützfunktion ist jedoch, dass die Muskulatur beim Tragen des Korsetts schwach wird, da sie nicht mehr selbst arbeiten muss. Auch der tatsächliche Nutzen der Korsetts ist medizinisch umstritten. Zwar gehen die Rückenschmerzen vieler Patienten durch das Tragen des Korsetts zurück, nachweislich wirksam ist es jedoch nicht. Darüber hinaus sollten Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen gänzlich auf Stützkorsetts verzichten, da die engen und unflexiblen Korsetts die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen können. Das Stützkorsett sollte also nach einem Bandscheibenvorfall bestenfalls nur ein kurzzeitiger Begleiter sein und wieder abgelegt werden, sobald Sie sich im Alltag sicher fühlen und bewegen.